In der Projektreihe Umbrüche setzt sich
c.t.201 in den Jahren 2012-2014 mit der zweiten Hälfte des
zwanzigsten Jahrhunderts auseinander. Wie konnte sich nach
dem Trauma des zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus Wille und
Mut zum Aufbruch nach der Barbarei entwickeln? Welche künstlerischen,
gesellschaftlichen und politischen Kräfte und Strömungen prägten dieses
halbe Jahrhundert? Was waren die historischen Eckpunkte dieser Zeit,
die mit der "Stunde Null" und dem "Wunder von Bern" begann und mit dem
globalen Trauma des 11. Septembers endete?
Bei unserer theatralen Forschungsarbeit steht der Gedanke der Identität
im Vordergrund. wie bildet sich eine neue Identität heraus? Wie verhält
sich das Individuum zur Masse und wie erschließt sich die eigene
Wahrnehmung des Innen und Außen? Wie haben sich die Bedingungen für die
Herausbildung von Identität verändert - von den Nachkriegsjahren, in
denen Traditionen und Werte maßgebliche Faktoren waren, bis zur
heutigen Zeit, in der einem das Internet die Möglichkeit bietet, sich
unzählige Identitäten überzustülpen? Und wieso hatten damals alle einen
Nierentisch und heute jeder ein iPhone? Von diesen Fragen wollen wir
uns leiten lassen und auf unsere Art Antworten finden.
Flankiert werden die großen Produktionen dieser Reihe wieder von den
Lesespielen.