Nathan der Weise
von Gotthold Ephraim Lessing
Wenige Jahre nach der Uraufführung von „Emilia Galotti“ entfesselte Lessing durch seine Veröffentlichung des ersten „Fragments eines Unbekannten“ (1774) eine theologische Fehde von weittragender Bedeutung. Als seine Gegner jedoch nach vielen Jahren des Streitens müde wurden und man ihm mit einer Klage drohte, verzichtete er auf weitere Dispute und schrieb statt dessen eine Hommage an den Humanismus, wie sie weiser und aufrüttelnder nicht gedacht werden konnte: Nathan der Weise – ein Drama über die Toleranz des Glaubens und die Freiheit des Geistes.
Den meisten von uns ist „Nathan“ zunächst im Schulunterricht begegnet, trocken, vergeistigt, kompliziert, unglaubwürdig und vor allem langweilig – wie es sich für einen richtigen Klassiker eben gehört. c.t.201 hat mit seiner Fassung von Lessings „Nathan“ wieder einmal bewiesen, daß man den Respekt vor einem Werk durchaus verbinden kann mit lebendigem, vitalem Theater, dem auch der Humor nicht abgeht.
Presse:
„Die Premiere von Lessings dramatischen Gedicht „Nathan“ made by c.t.201 in der Studiobühne hat mal wieder gezeigt: dieses Ensemble ist ein Glücksfall für Kölns Theaterszene. Heidrun Grote, Sunga Weineck und Tomasso Tessitori sind ein so wunderbar eingespieltes Team, daß sie das Publikum mit einer immer wieder faszinierenden Leichtigkeit in den Bann ihres im Textgewebe frei florierenden Figurenkarussells ziehen. Regisseur Dietmar Kobboldt hat Lessings Multi-Kulti-Theaterpredigt mit augenzwinkerndem Märchenbewußtsein und beherzter Utopiebereitschaft ohne Ironieflucht inszeniert und es erneut geschafft, einen Klassiker ästhetisch avanciert zu verlebendigen, ohne ihn zu verbiegen.“ (Kölner Illustrierte)