Penthesilea

2007
Mit Heidrun Grote, Rebecca M. Hundt, Markus Satler
Regie Dietmar Kobboldt, Roman Roitman
Dramaturgie Gabriele Fischer, Klaus Fehling
Musik Barbara Gescher
Bühne Michael Schnitzler
Kostüme Hans-Jürgen van Almsick
Licht Katja Winke
Regieassistenz Nina Drolsbach
Premiere 12. September 2007
von Heinrich von Kleist
Was bringt einen Menschen dazu, eine der vielen Schwellen zum Wahnsinn zu überschreiten? Wie oft wünschen wir uns insgeheim genau das zu tun? Wie sind wir in der Lage eine derartige Fülle an Erfahrungen, Erinnerungen oder Emotionen zu erleben oder gar zu ertragen? Wie vereint man Widersprüche in sich ohne sich selbst zu belügen? Kann man jemanden besitzen? Oder reicht es zu vertrauen? Kennen Sie das Verlangen jemanden aufessen zu wollen, weil Ihnen alles andere nicht ausreicht?
So war es ein Versehen. Küsse, Bisse,
Das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt,
Kann schon das Eine für das Andre greifen.“
Genau hierum geht es in dem großartigen Drama „Penthesilea“ von Heinrich von Kleist. Kleist erschuf mit seiner Penthesilea eine Bühnenfigur, die in der Weltliteratur ihresgleichen sucht; eine Königin, die auf dem schmalen Grad zwischen Sinn und Wahnsinn sich selbst verliert. Oder sich – wenngleich zu spät – endlich wiederfindet?
Freud ist und Schmerz dir, seh ich, gleich verderblich,
Und gleich zum Wahnsinn reißt dich beides hin.“
Lehnen Sie sich zurück und erleben Sie eine Erinnerung, eine Erzählung, eine Geisterbahnfahrt durch die Seelenwelt einer Frau, die genau jene Schwelle überschritten hat und etwas auslebt, was wir uns nie trauen würden. Warum sie es tut…

 

PRESSE:
„Ein Theaterabend, der in seiner Ästhetik unbedingt sehenswert ist.“ (Rolf Finkelmeier in Theater Pur 27)

 

„… eine faszinierende Inszenierung.“  (Thomas Linden in Kölnische Rundschau)

 

„Den düsteren Stoff haben die Regie und die Mitglieder des Ensembles c.t. 201 gekonnt in ein stimmungsvolles Gewand gekleidet. Musikalische Untermalung und unterschiedliche Beleuchtungen sind die Mittel, die die Tragödie mit atmosphärischen Zwischentönen aufhellen. Charaktervolle Darsteller verhelfen nicht nur der großartigen Sprache zu Lebendigkeit. Heidrun Grote (Penthesilea) und Markus Satler (Achill) zeigen genauso gekonnt die komischen Momente im Liebeswerben von Mann und Frau wie den Machtkampf, der entsteht, weil große Gefühle so verletzlich machen. Rebecca Madita Hundt ist eine großartige treusorgende, mitleidige Prothoe, die den Zuschauer, mit geschlossenen Augen klagend, ihren Schmerz spüren lässt.“ (Kölner Illustrierte 02/08)