Qohelet: Die Reden des Predigers

UA2008
Mit Gabriele Fischer, Barbara Gescher, Heidrun Grote
Regie Gabriele Fischer, Barbara Gescher, Heidrun Grote
Premiere 19. Juni 2008
c.t.201 Lesespiel von Gabriele Fischer, Barbara Gescher und Heidrun Grote
»Das unbiblischste der biblischen Bücher« (Kurt Marti)
»Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem. | Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. | Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne?« – Mit dieser ewig neu gestellten Frage beginnt der Qohelet-Text des Alten Testamentes. Dieses Jammertal Erde, in das wir hineingeworfen sind und in dem wir uns abplagen müssen Tag für Tag, Jahr um Jahr, ohne erkennen zu können, wozu das alles eigentlich gut sein soll.
Mit diesem kurzen Bibeltext, der alle entscheidenden Grundsatzfragen des menschlichen Lebens stellt, möchte c.t.201 seine neue Lesespiel-Reihe beginnen. Von der enttäuschenden Suche nach Weisheit, der vergeblichen ›Büchermacherei‹ geht hier die Rede; davon, dass es dem Weisen wie dem Narren, dem Reichen wie dem Armen, dem Gerechten wie dem Gottlosen ergeht; vom Haschen nach Wind… Am Ende muss der Mensch es gehen lassen, wie es Gott gefällt. Doch Gott hat für den Menschen gesorgt, ihm gilt es zu vertrauen, dann wird alles ein versöhnliches Ende nehmen:
»So gehe hin und iß dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dein Werk gefällt Gott. | Laß deine Kleider immer weiß sein und laß deinem Haupt Salbe nicht mangeln. | Brauche das Leben mit deinem Weibe, das du liebhast, solange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat, solange dein eitel Leben währt; denn das ist dein Teil im Leben und in deiner Arbeit, die du tust unter der Sonne.«
Dem gleichermaßen fatalistischen, verzweifelten und doch so humorvollen Text über das Leben und Sterben des Menschen nähert sich c.t. 201 in einer Lesung mit Musik.